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WILL EZELL

William Ezell wurde am 23. Dezember 1892 in Brenham, Texas als eines von sechs Kindern der Familie Ezell geboren. Sein Vater Lorenza Ezell arbeitete in den Ölfeldern von Oklahoma. Seine Mutter Rachel starb in der Zeit zwischen 1900 und 1910. Über Williams Kindheit gibt es sonst keine weiteren Überlieferungen.

 

Brenham, Texas um 1900

Zu Beginn der 1910er-Jahre begann Will als umherziehender Musiker bei Tanzfesten und in Arbeiterlagern in Texas und Arkansas zu spielen. Es ist bekannt, dass er für einige Zeit in New Orleans mit Frau und Kind lebte. In den nächsten Jahren fuhr er fort an verschiedenen Orten aufzutreten, vor allem in den Sägewerken von Louisiana und Ost-Texas. Auch auf "rent parties" verdiente er sein Geld. Während dieser Wanderjahre in den frühen 1920er-Jahren trat Ezell angeblich gelegentlich mit Bluessängerin Elzadie Robinson auf.
Wie viele Musiker aus den Südstaaten, wie Joseph “King“ Oliver, Louis Armstrong und die Geschwister Thomas, zog es auch Will Ezell nach Chicago, Illinois, wo er sich um 1925 niederließ. Er spielte in Chicago und Detroit, Michigan, und gewann mit den Pianisten Arthur “Blind“ Blake und Charlie Spand neue Freunde.
Ende 1926 begann Ezells Arbeit für Paramount Records. Über seine erste Plattenaufnahme
Sawmill Blues gibt es einige Zweifel. Er schrieb dieses Stück, welches von Elzadie Robinson (unter dem Pseudonym “Bernice Drake“) im Oktober 1926 aufgenommen wurde. Seine Klavierbegleitung in dieser Aufnahme gilt aber als unsicher. Er hatte die Fähigkeit seine musikalische Begleitung sehr rasch neuen Bedingungen anzupassen. Eine der ersten, mit denen er bei Paramount zusammenarbeitete, war die Bluessängerin Lucille Bogan (“Bessie Jackson“). Will begleitete sie in Sweet Petunia, ein Lied ganz im Stil Bogans voll Anspielungen und Zweideutigkeiten. Doch es blieb zwischen Bogan und Ezell nicht nur bei der musikalischen Zusammenarbeit. Zwischen den beiden entspann sich eine Affäre, die beinahe zum Zerbrechen von Bogans Ehe führte. Bogans Ehemann brachte wegen dieses Seitensprungs das Scheidungsverfahren bei Gericht ein, es kam aber danach wieder zur Versöhnung und die Eheleute blieben bis in die frühen 1940er Jahre verheiratet.

Werbung von Paramount für die Neuerscheinung der Schallplatte Old Mill Blues und Mixed Up Rag

Während des Jahres 1927 stieg Ezells Ansehen bei Paramount, der zu dieser Zeit nicht nur als begleitender Musiker, Arrangeur und Produzent für andere Musiker tätig war, sondern auch in den Folgejahren 1928 und 1929 eigene Titel für diese Firma aufnahm. Darunter finden sich auch zwei seiner bekanntesten Aufnahmen, Mixed Up Rag und Heifer Dust.

Will arbeitete in den Jahren 1930 und 1931 weiter für Paramount, allerdings existieren aus dieser Zeit nur zwei Aufnahmen mit Sam Tarpley. In den frühen 1930er-Jahren trat er weiter in Chicago auf. Sein Arbeitgeber Paramount geriet während der Wirtschaftskrise Anfang der 1930er-Jahre in wirtschaftliche Schwierigkeiten und schloss 1931 sein Studio in Chicago. Die große Wirtschaftskrise traf die Schallplattenindustrie schwer.
Nach der durch diese Umstände bedingten Trennung Paramounts von Ezell ist sein weiterer Verbleib in den späten 1930er-Jahren nahezu unbekannt. Möglicherweise trat er während dieser Jahre ähnlich wie
Charlie Spand, Leroy Garnett und andere ehemalige Paramount Bluesmusiker in "Cripple" Clarence Loftons "Big Apple Tavern" in der South State Street nahe 47th auf. Allerdings könnte dies auch während der Zeit des 2. Weltkriegs gewesen sein.
1942 lebte Ezell weiterhin in Chicago und arbeitete (wahrscheinlich über viele Jahre) an der Crane Technical School.
Seine Rolle an dieser Schule ist heute unklar, wahrscheinlich war er entweder als Lehrer oder als Teil des Wartungspersonals eingesetzt. Die nächste bekannte Information über Will Ezell betrifft seinen Tod. Er starb in Chicago am 2. Oktober 1963 im 71. Lebensjahr.  Leider gab es anlässlich seines Ablebens keinerlei Hinweise oder Nachrufe in Tageszeitungen.
Will Ezells musikalisches Erbe ist relativ klein aber nicht unbedeutend. Sein Pitchin' Boogie ist unter den frühesten Boogie Woogie-Aufnahmen zu finden. Zwei von Ezells bekannteren Aufnahmen, Heifer Dust und Barrel House Woman (beide 1929 aufgenommen) sind für ihre Blues- und Boogie Woogie-Elemente bekannt.

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